Werk von Antoni Gaudi, Barcelona

Das erste Werk Antoni Gaudís, das er bereits während seines Studiums begann, war eine Brunnenanlage im Parc de la Cuitadella in Zusammenarbeit mit Josep Fontserè i Mestres. Weitere frühe Bauwerke des Künstlers waren das Casa Vicens (1878-1880) und das Haus El Capricho (1883-1885) im Norden Spaniens. Im Jahr 1882 schließlich brach die erfolgversprechende Zusammenarbeit mit Eusebi Güell an, für den er eine Vielzahl von Projekten umsetzte, wie den Palau Güell 37 (1885-189), die Güell Pavillons (1884-1887) oder den Park Güell 80 (1900-1914), der ursprünglich als Gartenstadt geplant war und heute eines der beliebsten Ausflugsziele und ein Wahrzeichen Barcelonas ist.

Die Sagrada Família - das bedeutendste Projek Gaudís	Park Güell ist eine der beliebtesten Attraktionen der Stadt	Dachgestaltung des Casa Milà
Organische Formen am Casa Milà	Verspieltes Mosaikdetail im Park Güell	Das Casa Batlló imponiert vom Dach bis zum Eingang

Gaudís Arbeiten widmeten sich hauptsächlich Wohnhäusern wohlhabender Fabrikanten, aber auch religiöse Bauten waren ein großes Anliegen des Architekten. Bei seinen kirchlichen Werken wollte Gaudí einerseits die Tradition des Katholizismus mit einer starken Symbolik in der Architektur fortführen und andererseits eine "mittelmeerische Gotik" schaffen - das Licht und das Klima der Mittelmeerländer sollten die Bauwerke durchdringen. Bereits im Jahr 1883 übernahm Gaudí, im Alter von 31 Jahren, eines seiner bedeutendsten Projekte – den Bau der Sagrada Família  1 , die auch bis zu seinem Tod nicht vollendet sein sollte. Gaudí war zutiefst religiös und nutzte seine Kenntnisse für die Gestaltung des gewaltigen Gotteshauses.

Die Wohnhäuser, wie das Casa Batlló  9  oder das Casa Milà  8 , repräsentieren die von Gaudí inszenierten organischen Formen. Geschwungene Linien, weiche Konturen und Motive aus Flora und Fauna waren charakteristisch für den Modernisme. Vor allem das Casa Milà  8  entspricht dem Anliegen Gaudís die Natur nachzuahmen. Es ist gänzlich aus Naturstein gebaut, die Wellenform der Fassade mit den Fenstern, die wie Höhlen wirken, und die fantasievolle, geschwungene Gestaltung der Schornsteine tragen zu einem einmaligen Bild bei.

Gaudí verwendete stets verschiedene Materialien wie Keramikfliesen, Eisen, Steinbruchstücke und Glas, um ein herrliches Spiel von Farben, Licht und Kontrasten zu schaffen. Der Architekt beschränkte seine Arbeiten nicht nur auf das äußere Erscheinungsbild, so kreierte er auch das Innendesign der jeweiligen Häuser und schaffte eine Vielzahl an Gesamtkunstwerken, die seine Nachwelt maßgeblich beeinflussten.