Passeig de Gràcia, Barcelona

Der Passeig de Gràcia ist die wichtigste Straße des Viertels Eixample (Ausdehnung) und wird von den Einwohnern Barcelonas auch Quadrat d‘Or genannt. Da die Stadt im 19. Jahrhundert immer weiter wuchs, entstand angrenzend an den Plaça de Catalunya 18 ein ganzes Viertel aus achteckigen Häuserblocks und breiten Straßen. Der Passeig de Gràcia bot den aufstrebenden Industriebürgern einen schönen Wohnort und galt zusammen mit der Rambla 34 de Catalunya als die vornehmste Adresse der Stadt. Wer es sich leisten konnte, ließ sich in dieser Straße sein Haus bauen.

Der Passeig de Gràcia zählt zu den Attraktionen Barcelonas	Das prachtvolle Casa Rocamora im Viertel Eixample	Schöner Dachgiebel der Casa Amatller
Nächtliche Atmosphäre im Eixample	Casa Batlló von Gaudí	Casa Morera ist Teil der majestätischen Jugendstilbauten der Straße

Heute ist das Viertel vor allem aufgrund der zahlreich vertretenen Bauten aus der Zeit des Modernisme bekannt. Allein am Passeig de Gràcia befinden sich mehrere Gebäude von Antoni Gaudí und anderen Meistern jener Zeit. Von dem Plaça de Catalunya 18 aus kommend erreicht man schon nach kurzer Zeit die so genannte "Manzana de la Discordia", den "Zankapfel” oder auch "Block des Zwists" übersetzt, zwischen Carrer Consell de Cent und Carrer d‘Aragó. Beim Zankapfel gibt es drei beeindruckende Gebäude zu bewundern, welche sich gegenseitig an Schönheit überbieten. Eine weitere Gemeinsamkeit ist, dass die Bauwerke alle in den Jahren zwischen 1898 und 1906 entstanden sind.

Das Casa Lleó Morera (Nr. 35) wurde von Lluís Domènech i Montaner entworfen. Auffällig sind vor allem die Balkone mit Säulen und der Turm auf dem Dach des Hauses. Nur ein paar Schritte weiter befindet sich das Casa Amatller (Nr. 41) von Josep Puig i Cadafalch, das durch einen stufenförmigen Giebel und Fenster im gotischen und maurischen Stil beeindruckt. Die Nr. 43 ist schließlich Antoni Gaudís Casa Batlló  9 . Ganz in der Nähe dieses Blocks, in der Carrer d‘Aragó, liegt die Fundació Antoni Tàpies 15. Dieses Gebäude stammt ebenfalls von Domènech i Montaner und beherbergt die Stiftung des Künstlers Tàpies, einer der berühmtesten Maler und Grafiker Barcelonas. In dem Bauwerk, das durch die große Drahtskulptur in Form einer Wolke auf dem Dach die Aufmerksamkeit erregt, werden seine Werke ausgestellt.

Organische Bauform am Casa Milà

Schöne Fassaden bestimmen das Bild der Straße

Moderne Skulptur am Passeig de Gràcia

Überraschend. Gestaltung der Fundació Antoni Tàpies

Weiter oben am Passeig de Gràcia liegt auf der rechten Seite ein weiteres Bauwerk von Gaudí, das Casa Milà  8 , das auch "La Pedrera" (=der Steinbruch) genannt wird. Das im Jahr 1910 errichtete Gebäude ist die letzte Arbeit des Architekten, bevor er sich nur noch mit dem Bau der imposanten Sagrada Família  1  beschäftigte. Neben den prachtvollen Bauwerken ziehen auch die zahlreichen Geschäfte am Passeig de Gràcia die Besucher an. Läden aller Art, vor allem aber verschiedene Designergeschäfte und exklusive Boutiquen laden zu einem Schaufensterbummel ein.